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Redoxpotential, Redoxwert im Pool

Redoxspannung, Redoxmessung, Redox-Elektrode

Redox

Was ist das Redoxpotential?

Das Redoxpotential, auch als Redoxwert oder Redoxspannung bezeichnet, ist eine elektrische Spannung (ein elektrisches Potential), das mit einer entsprechenden Elektrode (Redox-Elektrode) gemessen werden kann. Es ist eine indirekte Messgröße für die Desinfektionswirkung im Becken, gemessen in Millivolt (mV).

Der Wert gibt Auskunft darüber, ob sich im Poolwasser im Verhältnis zu den Verunreinigungen, eine ausreichende Menge an wirksamen Desinfektionsmitteln befindet.

Oxidierende Substanzen (Desinfektionsmittel) erhöhen den Redoxwert:
• Desinfektionsmittel wie Chlor oder Brom.

Reduzierende Substanzen (Verunreinigungen) verringern den Redoxwert:
• Anorganische und organische Verunreinigungen
• Öle, Harnstoff, Schweiß, Keime, Bakterien, Algen, Blätter, etc.

Außerdem wird der Redoxwert von mehreren Wasserparametern beeinflusst: ( ), -Wert, Cyanursäure, Härtegrad oder auch Wassertemperatur.

Aufgrund dieser zahlreichen Einflüsse ist es allgemein nicht möglich, den Chlor- bzw. Brom-Gehalt im Becken direkt aus dem gemessenen Redoxwert zu bestimmen. Es ist jedoch möglich, zunächst den gewünschten Chlor- bzw. Bromwert im Becken einzustellen, und dann den zugehörigen Redoxwert zu ermitteln.

Überblick

Bestimmung des korrekten Redoxwerts
Fallbeispiel
Häufig gestellte Fragen

Wie stellt man den Redoxwert richtig ein?

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      Bestimmung des korrekten Redoxwerts

      Bei verschiedenen Becken können sich beim selben Chlor- oder Bromwert stark unterschiedliche Redoxwerte ergeben. Ein Chlorwert von 0,8 mg/L kann bei einem Becken z.B. zu einem Redoxwert von 720 mV führen, bei einem anderen Becken aber z.B. zu einem Redoxwert von 780 mV.

      Der korrekte Redox-Sollwert muss daher für jedes Becken individuell bestimmt werden.

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      TA- und pH-Wert einstellen

      Sowohl der TA-Wert (Alkalinität) als auch der pH-Wert können die Messung des Redoxpotenzials beeinflussen. Achten Sie darauf, dass der TA-Wert über 80 mg/L liegt und sich der pH-Wert im idealen Bereich von 7,0 bis 7,4 befindet.

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      Cyanursäure, Chlorstabilisator (für Außenbecken)

      Der Gehalt an Chlorstabilisator (Cyanursäure) sollte sich zwischen 30 - 50 mg/L befinden. Ein zu niedriger Wert (unter 30 mg/L) führt dazu, dass wenig bis gar kein Schutz gegen UV-Strahlung vorhanden ist (schneller Chlorabbau), während ein zu hoher Wert (über 75 mg/L) dazu führt, dass möglicherweise ein zu geringer Teil an Desinfektionsleistung zur Verfügung steht. 

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      Chlor- oder Bromwert im Pool einstellen

      Stellen Sie den gewünschten Chlor- oder Bromwert im Pool ein. Bei einem Außenbecken (mit Chlorstabilisator) sollte der Wert des freien (verfügbaren) Chlors zwischen 1 und 2 mg/L liegen. Bei einem Innenbecken sollte der Gehalt an freiem Chlor zwischen 0,6 und 1,2 mg/L liegen.

      Achten Sie darauf, dass sich der Wert des freien Chlors im Schwimmbecken stabilisiert hat, und überprüfen Sie ihn mit einem Photometer (elektronischer Pooltester), bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.

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      4) Redox-Sollwert einstellen

      Lesen Sie nun den auf Ihrer Dosieranlage angezeigten Wert ab. Er entspricht dem Redoxwert Ihres Wassers, wenn die Wasserparameter korrekt sind (z.B. 680 mV = 1 mg/L freies Chlor). Damit Ihre Pool Dosieranlage den optimalen Desinfektionsmittelgehalt beibehält, geben Sie diesen Wert als Desinfektions-Sollwert ein.

      Anschließend können Sie eine Analyse mit einem Pooltester durchführen, um zu überprüfen, ob die Einstellungen noch korrekt sind. Wie oft dies geschehen sollte, entnehmen Sie bitte der Gebrauchsanweisung Ihres Geräts.

    • Fallbeispiel

      Beispiel: Der von Ihnen gewünschte Chlorwert im Pool soll 1 mg/L betragen.

      Stellen Sie den TA-Wert mit Alca-Plus® (> 80 mg/L) und den pH-Wert mit pH-Minus, pH-Plus (7,0-7,4) ein und passen Sie dann den Chlorgehalt im Becken auf 1 mg/L an, indem Sie Chlorgranulat (Chloryte®, Chlorifix®) oder Chlortabletten/Chlortabs (Chlorilong®, Chloriklar®) von Hand dosieren.

      Falls der Chlorstabilsator im Wasser 50 mg/L übersteigt, bevorzugen Sie die Verwendung von anorganischem Chlor wie z.B. Chloryte®, um den Gehalt an Cyanursäure nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Bei einem sehr geringen Wert an Chlorstabilisator, verwenden Sie Stabichloran®.

      Nachdem Sie diesen Wert mit einer DPD-Messung kontrolliert und bestätigt haben, beobachten Sie den angezeigten Redoxwert am Gerät, z.B. 680 mV. 

      Wir raten von der Verwendung von Teststreifen ab, da sie unter Umständen nicht präzise genug sein können. 

      Stellen Sie nun den angezeigten Redoxwert (680 mV) als Sollwert für die Redox-Regelung ein (dieser Wert entspricht in diesem Fall 1 mg/L Chlor im Pool).

      Die Redox-Regelung hält dann den Redox-Wert auf dem eingestellten Sollwert und sorgt so gleichzeitig für einen konstanten Desinfektionswert im Pool.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird das Redoxpotential gemessen?

Redoxpotential entsteht durch die Oxidation und Reduktion chemischer Substanzen. Während bei der Oxidation von bspw. Chlor Elektronen abgegeben werden, werden bei der Reduktion Elektronen aufgenommen.

Das führt zum Fluss von Elektronen, deren Spannung durch eine Elektrode gemessen werden kann und meist in Millivolt (mV) angegeben wird.

Diese Elektrode ist in automatischen Dosieranlagen fest verbaut und kann auf Basis des gemessenen Spannungswertes die Dosierung von Desinfektionsmitteln an Veränderungen der Wasserqualität anpassen. 

Was beeinflusst das Redoxpotential?

Bei der automatischen Wasserpflege können Dosieranlagen aufgrund des Redoxpotentials die Zugabe von Desinfektionsmittel schnell an Veränderungen der Wasserqualität anpassen.

Das Redoxpotential alleine reicht aber nicht aus, um eine präzise Aussage über die Wasserqualität zu treffen. Der pH- & TA-Wert, der Gehalt an Cyanursäure und die Wassertemperatur können die Redox Messung stark beeinflussen. 

Wir empfehlen folgende Werte:

  • pH-Wert 7,0 - 7,4
  • TA-Wert >80 mg/L
  • Cyanursäure 30-50 mg/L

Redox-Sonde kalibrieren

Bei der Kalibrierung der Redox-Messung wird eine Pufferlösung mit bekanntem Redoxwert (z.B. 465 mV) verwendet.

Abhängig von der Wasserqualität und dem Zustand der Elektrode kann es passieren, dass eine Redox-Elektrode sehr träge reagiert, wenn sie nach einer Kalibrierung aus der Pufferlösung zurück ins Messwasser gelangt.

Unter ungünstigen Umständen kann die Einlaufzeit mehrere Stunden betragen, bis sich der gemessene Redoxwert wieder stabilisiert und korrekt angezeigt wird. Während der Einlaufzeit ist eine vernünftige Einstellung und Inbetriebnahme der Redox-Regelung nicht möglich.

Es wird daher empfohlen, eine Redox-Kalibrierung nur durchzuführen, wenn es dafür wirklich eine Notwendigkeit gibt, z.B. wenn der Verdacht besteht, dass die Elektrode defekt sein könnte.

Aus folgenden Gründen kann in der Regel auf eine Kalibrierung verzichtet werden, um mögliche Probleme mit langen Einlaufzeiten zu vermeiden:

  • Funktionierende Redox-Elektroden liegen in der Regel in einem engen Toleranzbereich, so dass die Kalibrierung den Anzeigewert ohnehin höchstens um wenige mV ändert.
  • Der absolute Redoxwert ist nicht von allzu großer Bedeutung. Wichtiger ist die Zuordnung des Redoxwerts zum Chlorwert im Becken, siehe Abschnitt Bestimmung des Redox (mV) Sollwerts.

Schritt für Schritt

1. Sperren Sie das Messwasser ab
2. Trennen Sie das Elektrodenkabel vom Gerät
3. Schrauben Sie die Redox-Elektrode aus der Messkammer
4. Spülen Sie die Redox-Elektrode mit (destilliertem) Wasser ab
5. Tupfen Sie die Redox-Elektrode vorsichtig mit einem Tuch (fettfrei, fusselfrei) trocken
6. Schließen Sie das Elektrodenkabel wieder am Gerät an
7. Wählen Sie im Menü die Funktion 1-Punkt Kalibrierung pH
8. Geben Sie den Redoxwert der Pufferlösung als Kalibrierwert ein (z.B. 465 mV)
9. Tauchen Sie die Redox-Elektrode in die Pufferlösung (z.B. 465 mV) und rühren Sie vorsichtig für einige Sekunden
10. Wenn sich der angezeigte Messwert stabilisiert hat und nicht mehr nennenswert verändert, bestätigen Sie die Kalibrierung durch Drücken von Weiter.
11. Überprüfen Sie die angezeigten Kalibrier-Ergebnisse und schließen Sie die Kalibrierung durch Drücken von Fertig ab.
12. Bauen Sie die Redox-Elektrode wieder in die Messkammer ein
13. Öffnen Sie die Absperrhähne für das Messwasser

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