Wie stellt man den Redoxwert richtig ein?
Häufig gestellte Fragen
Wie wird das Redoxpotential gemessen?
Redoxpotential entsteht durch die Oxidation und Reduktion chemischer Substanzen. Während bei der Oxidation von bspw. Chlor Elektronen abgegeben werden, werden bei der Reduktion Elektronen aufgenommen.
Das führt zum Fluss von Elektronen, deren Spannung durch eine Elektrode gemessen werden kann und meist in Millivolt (mV) angegeben wird.
Diese Elektrode ist in automatischen Dosieranlagen fest verbaut und kann auf Basis des gemessenen Spannungswertes die Dosierung von Desinfektionsmitteln an Veränderungen der Wasserqualität anpassen.
Was beeinflusst das Redoxpotential?
Bei der automatischen Wasserpflege können Dosieranlagen aufgrund des Redoxpotentials die Zugabe von Desinfektionsmittel schnell an Veränderungen der Wasserqualität anpassen.
Das Redoxpotential alleine reicht aber nicht aus, um eine präzise Aussage über die Wasserqualität zu treffen. Der pH- & TA-Wert, der Gehalt an Cyanursäure und die Wassertemperatur können die Redox Messung stark beeinflussen.
Wir empfehlen folgende Werte:
- pH-Wert 7,0 - 7,4
- TA-Wert >80 mg/L
- Cyanursäure 30-50 mg/L
Redox-Sonde kalibrieren
Bei der Kalibrierung der Redox-Messung wird eine Pufferlösung mit bekanntem Redoxwert (z.B. 465 mV) verwendet.
Abhängig von der Wasserqualität und dem Zustand der Elektrode kann es passieren, dass eine Redox-Elektrode sehr träge reagiert, wenn sie nach einer Kalibrierung aus der Pufferlösung zurück ins Messwasser gelangt.
Unter ungünstigen Umständen kann die Einlaufzeit mehrere Stunden betragen, bis sich der gemessene Redoxwert wieder stabilisiert und korrekt angezeigt wird. Während der Einlaufzeit ist eine vernünftige Einstellung und Inbetriebnahme der Redox-Regelung nicht möglich.
Es wird daher empfohlen, eine Redox-Kalibrierung nur durchzuführen, wenn es dafür wirklich eine Notwendigkeit gibt, z.B. wenn der Verdacht besteht, dass die Elektrode defekt sein könnte.
Aus folgenden Gründen kann in der Regel auf eine Kalibrierung verzichtet werden, um mögliche Probleme mit langen Einlaufzeiten zu vermeiden:
- Funktionierende Redox-Elektroden liegen in der Regel in einem engen Toleranzbereich, so dass die Kalibrierung den Anzeigewert ohnehin höchstens um wenige mV ändert.
- Der absolute Redoxwert ist nicht von allzu großer Bedeutung. Wichtiger ist die Zuordnung des Redoxwerts zum Chlorwert im Becken, siehe Abschnitt Bestimmung des Redox (mV) Sollwerts.
Schritt für Schritt
1. Sperren Sie das Messwasser ab
2. Trennen Sie das Elektrodenkabel vom Gerät
3. Schrauben Sie die Redox-Elektrode aus der Messkammer
4. Spülen Sie die Redox-Elektrode mit (destilliertem) Wasser ab
5. Tupfen Sie die Redox-Elektrode vorsichtig mit einem Tuch (fettfrei, fusselfrei) trocken
6. Schließen Sie das Elektrodenkabel wieder am Gerät an
7. Wählen Sie im Menü die Funktion 1-Punkt Kalibrierung pH
8. Geben Sie den Redoxwert der Pufferlösung als Kalibrierwert ein (z.B. 465 mV)
9. Tauchen Sie die Redox-Elektrode in die Pufferlösung (z.B. 465 mV) und rühren Sie vorsichtig für einige Sekunden
10. Wenn sich der angezeigte Messwert stabilisiert hat und nicht mehr nennenswert verändert, bestätigen Sie die Kalibrierung durch Drücken von Weiter.
11. Überprüfen Sie die angezeigten Kalibrier-Ergebnisse und schließen Sie die Kalibrierung durch Drücken von Fertig ab.
12. Bauen Sie die Redox-Elektrode wieder in die Messkammer ein
13. Öffnen Sie die Absperrhähne für das Messwasser