Organisches vs. Anorganisches Chlor
Welche Rolle spielt Cyanursäure bei der Wasserdesinfektion?
Der Gehalt an Cyanursäure sollte gemäß DIN EN 16713:2016 zwischen 0 und 100 mg/l liegen. Innerhalb des Idealbereichs von 30 bis 50 mg/l trägt Cyanursäure zur verlängerten Wirksamkeit des Chlors bei und sorgt somit für einen gleichmäßigen und konstanten Verbrauch des im Pool vorhandenen Chlors.
Ist der Cyanursäure-Gehalt zu niedrig, geschieht die
zu ungleichmäßig und zu schnell. Ist der Gehalt hingegen zu hoch (>100 mg/l), sinkt die Desinfektionsleistung des freien Chlors zu stark ab und es kann nur durch eine zusätzliche Zugabe von Chlor eine wirkungsvolle
aufrechterhalten werden.
Häufig gestellte Fragen - FAQ
➡ Kann man anorganisches und organisches Chlor mischen?
Nein! Organisches und anorganisches Chlor sollten niemals in konzentrierter Form miteinander vermischt werden. Fatal ist es z.B., wenn sich im Skimmer eine langsamlösliche Chlortablette (organisches Chlor) befindet und in den Skimmer zusätzlich ein Calciumhypochlorit-Granulat (anorganisches Chlor) gegeben wird.
Im Rahmen der manuellen Wasserpflege ist es allerdings möglich, nach einer erfolgten Stoßbehandlung mit anorganischem Chlor die Langzeitdesinfektion mit organischem Chlor durchzuführen.
➡ Welche Vorteile hat der Chlorstabilisator?
Eine positive Wirkung des Chlorstabilisators (oder Cyanursäure) ist der Schutz des Chlors vor einem vorzeitigen Abbau durch UV-Strahlen. Denn ohne Stabilisator zersetzen die UV-Strahlen das Chlor, so dass es seine desinfizierende Wirkung nicht mehr voll entfalten kann.
➡ Wie hoch ist der ideale Gehalt an Cyanursäure/Chlorstabilisator in einem Pool?
Der Gehalt an Cyanursäure sollte gemäß DIN EN 16713:2016 zwischen 0 und 100 mg/l betragen. Unserer Erfahrung nach ist ein Wert zwischen 30 und 50 mg/l ideal, um das Chlor vor UV-Strahlung zu schützen und so einen übermäßigen Chlorverbrauch zu vermeiden.
➡ Was ist zu tun, wenn der Cyanursäure-Gehalt 100 mg/l oder mehr beträgt?
Bei einem Wert über 100 mg/l ist weniger aktives Chlor vorhanden. Um wieder ideale Werte zu erreichen, sollten Sie entweder den Chlorgehalt erhöhen oder den Cyanursäure-Gehalt durch die Zugabe von Frischwasser senken. Durch regelmäßige Filterrückspülungen gelangt ebenfalls Frischwasser in den Pool und der Cyanursäure-Gehalt wird gesenkt.
➡ Wie kann man den Chlorstabilisator in seinem Poolwasser unter Kontrolle halten?
Die effektivste Methode, den Cyanursäuregehalt eines Pools während der Saison zu begrenzen, ist Folgendes:
- Regelmäßig den Cyanursäuregehalt testen.
- Einen Teil des Wassers zu Beginn der Saison erneuern.
- Bei Filteranlagen mit Sand oder Glas, regelmäßige Filterrückspülungen durchführen.
➡ Wie bestimmt man den Cyanursäure-Gehalt im Poolwasser?
Der Gehalt an Cyanursäure kann mit einem elektronischen Pooltester gemessen werden. Es gibt auch Teststreifen, die einen Hinweis auf diesen Wert geben können. In jedem Fall ist es ratsam, sein Wasser von einem BAYROL-Fachhändler testen zu lassen.
FAZIT
- Freies Chlor wird unter dem Einfluss von UV-Strahlen und hohen Wassertemperaturen schnell abgebaut.
- Der Chlorstabilisator (Cyanursäure) wirkt diesem Phänomen entgegen und sorgt für eine konstante Freisetzung des Chlors.
- Cyanursäure kann bei zu hoher Konzentration (>100 mg/l) unter bestimmten Bedingungen (ohne Wasserwechsel) die desinfizierende Wirkung des Chlors verringern.
- Es muss also ein gutes Gleichgewicht zwischen Chlor und dem Chlorstabilisator gefunden werden.
- Der Stabilisator im Poolwasser baut sich nicht ab: Eine Verringerung des Cyanursäuregehalts ist durch die Zugabe von Frischwasser und regelmäßiges Rückspülen des Filters möglich.