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Organisches vs. Anorganisches Chlor

Unterschiede, Chlorstabilisator, Cyanursäure, Anwendung

BAYROL

Chlor ist die am häufigsten verwendete Desinfektionsmethode zur Behandlung von Poolwasser. Es kann jedoch verwirrend sein, sich bei den verschiedenen Chlorarten, die es auf dem Markt gibt, zurechtzufinden. Unsere Experten erklären Ihnen die Hauptunterschiede zwischen organischem und anorganischem Chlor und machen Sie mit der Anwendung von Chlorstabilisator vertraut.

Organisches vs. Anorganisches Chlor

    • Chlorilong-Chlorifix_Teaser.png

      Organisches Chlor in Tabletten- oder Granulatform

      Organisches Chlor ist erhältlich in Tablettenform (Chlorilong®) oder als Granulat (Chlorifix®). Es wird sowohl für die Langzeitdesinfektion von Pools als auch für Schockchlorung verwendet. Es enthält Aktivchlor chemisch gebunden an einem organischen Träger namens Cyanursäure, die das Aktivchlor bei Kontakt mit Wasser abspaltet und gleichzeitig als Stabilisator für das Aktivchlor fungiert. Durch diesen Stabilisator erhält das Chlorpräparat eine langanhaltende Depotwirkung, wodurch es sich nicht unmittelbar nach der Zugabe in den Whirlpool oder Pool verbraucht.

      Darüber hinaus verhindert der Chlorstabilisator einen zu schnellen Abbau durch Sonnenlicht oder hohe Wassertemperaturen und sorgt dafür, dass sich das Chlor langsamer und konstanter verbraucht.

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      Anorganisches Chlor in Granulat-, Pulverform

      Anorganisches Chlorgranulat (Chloryte®) oder Pulver auf Basis von Calciumhypochlorit eignen sich für die Stoßbehandlung von Pools, insbesondere bei grünem oder trübem Wasser. Diese Produkte ohne Chlorstabilisator werden häufig am Ende der Poolsaison empfohlen, um den idealen Cyanursäuregehalt zu erhalten.

      Wichtig: Calciumhypochlorit erhöht den Kalziumgehalt und reagiert alkalisch, beeinflusst also den pH – beim Auflösen im Wasser. Dies ist bei hartem Wasser besonders wichtig zu beachten, da dadurch der pH-Wert ansteigen kann. Vor allem um das sich lösende Granulat und lokal kann es zur Bildung von Kalkausfällungen kommen.

    • Chloriliquide_Teaser.png

      Anorganisches Chlor in flüssiger Form

      Flüssiges anorganisches Chlor eignet sich für die automatische Poolwasserpflege. Die Dosierung erfolgt durch eine automatische Mess-, Regel- und Dosieranlage oder über eine separate Dosierpumpe. Damit sich das flüssige Chlor im Pool nicht zu schnell verbraucht, muss Cyanursäure manuell hinzugegeben werden (entweder reine Cyanursäure z.B. mit Stabichloran® oder mithilfe von Pflegeprodukten die einen Chlorstabilisator enthalten, z.B. Chlorifix®, Chlorilong®-Chlortabletten.

      ➡ Anorganisches Chlor ist somit in flüssiger Form (Chloriliquide) oder Granulatform (Chloryte®) erhältlich und enthält keine Cyanursäure. Dies bedeutet, dass das Chlor "anfälliger" ist und sich schneller verbraucht, weshalb wir anorganisches Chlor bei der manuellen Wasserpflege ausschließlich zur Stoßbehandlung bei Wasserproblemen oder zur Basischlorung empfehlen und nicht für eine gleichmäßige und kontinuierliche Wasserdesinfektion.

Welche Rolle spielt Cyanursäure bei der Wasserdesinfektion?

Der Gehalt an Cyanursäure sollte gemäß DIN EN 16713:2016 zwischen 0 und 100 mg/l liegen. Innerhalb des Idealbereichs von 30 bis 50 mg/l trägt Cyanursäure zur verlängerten Wirksamkeit des Chlors bei und sorgt somit für einen gleichmäßigen und konstanten Verbrauch des im Pool vorhandenen Chlors.

Ist der Cyanursäure-Gehalt zu niedrig, geschieht die zu ungleichmäßig und zu schnell. Ist der Gehalt hingegen zu hoch (>100 mg/l), sinkt die Desinfektionsleistung des freien Chlors zu stark ab und es kann nur durch eine zusätzliche Zugabe von Chlor eine wirkungsvolle aufrechterhalten werden. 

 

Häufig gestellte Fragen - FAQ

➡ Kann man anorganisches und organisches Chlor mischen?

Nein! Organisches und anorganisches Chlor sollten niemals in konzentrierter Form miteinander vermischt werden. Fatal ist es z.B., wenn sich im Skimmer eine langsamlösliche Chlortablette (organisches Chlor) befindet und in den Skimmer zusätzlich ein Calciumhypochlorit-Granulat (anorganisches Chlor) gegeben wird.

Im Rahmen der manuellen Wasserpflege ist es allerdings möglich, nach einer erfolgten Stoßbehandlung mit anorganischem Chlor die Langzeitdesinfektion mit organischem Chlor durchzuführen.

➡ Welche Vorteile hat der Chlorstabilisator?

Eine positive Wirkung des Chlorstabilisators (oder Cyanursäure) ist der Schutz des Chlors vor einem vorzeitigen Abbau durch UV-Strahlen. Denn ohne Stabilisator zersetzen die UV-Strahlen das Chlor, so dass es seine desinfizierende Wirkung nicht mehr voll entfalten kann.

➡ Wie hoch ist der ideale Gehalt an Cyanursäure/Chlorstabilisator in einem Pool?

Der Gehalt an Cyanursäure sollte gemäß DIN EN 16713:2016 zwischen 0 und 100 mg/l betragen. Unserer Erfahrung nach ist ein Wert zwischen 30 und 50 mg/l ideal, um das Chlor vor UV-Strahlung zu schützen und so einen übermäßigen Chlorverbrauch zu vermeiden.

➡ Was ist zu tun, wenn der Cyanursäure-Gehalt 100 mg/l oder mehr beträgt?

Bei einem Wert über 100 mg/l ist weniger aktives Chlor vorhanden. Um wieder ideale Werte zu erreichen, sollten Sie entweder den Chlorgehalt erhöhen oder den Cyanursäure-Gehalt durch die Zugabe von Frischwasser senken. Durch regelmäßige Filterrückspülungen gelangt ebenfalls Frischwasser in den Pool und der Cyanursäure-Gehalt wird gesenkt.

➡ Wie kann man den Chlorstabilisator in seinem Poolwasser unter Kontrolle halten?

Die effektivste Methode, den Cyanursäuregehalt eines Pools während der Saison zu begrenzen, ist Folgendes:

  • Regelmäßig den Cyanursäuregehalt testen.
  • Einen Teil des Wassers zu Beginn der Saison erneuern.
  • Bei Filteranlagen mit Sand oder Glas, regelmäßige Filterrückspülungen durchführen.

➡ Wie bestimmt man den Cyanursäure-Gehalt im Poolwasser?

Der Gehalt an Cyanursäure kann mit einem elektronischen Pooltester gemessen werden. Es gibt auch Teststreifen, die einen Hinweis auf diesen Wert geben können. In jedem Fall ist es ratsam, sein Wasser von einem BAYROL-Fachhändler testen zu lassen.

FAZIT

  • Freies Chlor wird unter dem Einfluss von UV-Strahlen und hohen Wassertemperaturen schnell abgebaut. 
  • Der Chlorstabilisator (Cyanursäure) wirkt diesem Phänomen entgegen und sorgt für eine konstante Freisetzung des Chlors. 
  • Cyanursäure kann bei zu hoher Konzentration (>100 mg/l) unter bestimmten Bedingungen (ohne Wasserwechsel) die desinfizierende Wirkung des Chlors verringern. 
  • Es muss also ein gutes Gleichgewicht zwischen Chlor und dem Chlorstabilisator gefunden werden. 
  • Der Stabilisator im Poolwasser baut sich nicht ab: Eine Verringerung des Cyanursäuregehalts ist durch die Zugabe von Frischwasser und regelmäßiges Rückspülen des Filters möglich.

 

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